Nur zehn Fahrer konnten am Rennen in Bathurst am gestrigen Abend teilnehmen. Das Team Apex hatte gleich zwei Ausfälle zu verzeichnen und nur Ersatzfahrer Joey Nikoleiski konnte an den Start gehen. Project Pain Racing mußte auf Carsten König zurückgreifen um den eigentlichen Stammfahrer Sebastian Kurtzer zu ersetzen. Es wird gemunkelt, das Kurzter beim Urintest vor dem Rennen durchgefallen wäre und PPR seinen Einsatz daher zurückzog. Auch Black Panther war nicht in Stammbesetzung vertreten. Gerhard Otto wurde jedoch, wie man später erfahren sollte, bestens durch Rene Berger in diesem Rennen ersetzt. CrankMotorsport konnte ebenfalls nur mit einem Fahrer auf die Strecke. Die Rennärzte gaben Marc Schumacher kein grünes Licht, nach seinem harten Bandeneinschlag im Training unter der Woche. Einzig Dragongrip Motorsport und Road Runner Racing waren mit ihren Stammfahrern vollzhlig vertreten. Und diese, vor allem Andreas Vazzi und Thorsten Schmidt, nahmen eine größere Rolle im späteren Rennverlauf ein.
Doch zunächst stand das Qualifiyng an. Dieses endete durchaus eng zwischen Thorsten Schmidt mit 2:16:139 und David Bencko mit 2:16:215. Andreas Vazzi reihte sich als Dritter mit einer 2:16:862 hinter den beiden ein. Klaus Rusch hatte das größte Pech während der Qualifikation. Seine Boxencrew arbeitete fieberhaft daran einen Defekt am Fahrzeug auszumerzen. Rusch konnte letztendlich für 2 Runden als Nachzügler, die laut Reglement zugelassen werden, auf die Strecke und erarbeitete sich noch Platz 5.
Am Start konnte konnten sich alle Piloten behaupten und zu Verschiebungen kam es nur im hinteren Feld. Berti Fuhrmann verlor sogar gleich mehrere Plätze. Das Feld der ersten vier blieb über sehr lange Zeit durchaus eng zusammen. Bis zu den ersten Boxenstops, an diesen Punkt begann das Drama! Rusch, mittlerweile vierter, und Vazzi bogen als erstes vom Führungsquintett zu ihrer Crew ab um nachzutanken und frische Pneus aufziehen zu lassen. Noch nicht all zu spektakulär. Bencko und Schmidt hingegen blieben draußen und gingen beide gleichzeitig nach 20 Runden zum obligatorischen Stop. Jedoch war die Standzeit bei Schmidt erheblich länger als bei Bencko, so das er sich nicht nur ihm, sondern auch Andreas Vazzi und Klaus Rusch geschlagern geben mußte und auf Rang 4 zurück auf die Strecke ging. Bencko indes kam sehr knapp vor Vazzi raus, der wiederum Klaus Rusch mit wenigen Sekunden dahinter im Schlepptau hatte. Vier Runden vergingen, in denen die beiden in Führung liegenden Fahrer sich ein starkes Duell lieferten bevor Andreas Vazzi aus bisher nicht erklärbaren Gründen abreißen lassen mußte. Die Chance für Rusch und Schmidt, eben jener große Pit-Stop Verlierer, der mehr und mehr pushte um wieder an die Spitze aufzuschließen. 15 Runden waren noch zu gehen als es zum Zweikampf zwischen den zweit und drittplazierten kam. Rusch's McLaren Power katapultierten ihn förmlich an Vazzi vorbei. Derart unter Druck geraten unterlief Andreas ein entscheidener Fehler den Thorsten Schmidt ausnutzen konnte und zumidnest wieder auf Platz 3 bugsierte. Doch das Rennen war noch lange nicht beendet und die Ereignisse sollten sich schon bald überschlagen. In der 29. Runde passierte es: Rusch, der ein suveränes Rennen bis dato ablieferte wurde so lange unter Druck gesetzt, das auch er sein Fahrzeug nicht vor dem Ausbrechen abfangen konnte. Ein dadurch entstandener defekt am Fahrzeug und Boxenstop bedeuteten dann Platz 4. Das letzte Rusch Kapitel war jedoch noch nicht geschrieben. Und auch der Sieg des Rennens war noch nicht in trockenen für David Bencko. Mußte er doch wieder mehr nach hinten, auf den immer mehr aufschließenden Thorsten Schmidt, achten. Bis zur Runde 36 dauerte es, dann war Schmidt in Schlagdistanz. Ob das Bencko nun einfach kurzzeitig verwirrte oder ob es die vielleicht nachlassende Konzentration war... Bencko warf sein Fahrzeug gegen die Bande und so wurde aus dem einstigen Verlierer Schmidt, wieder der führende Schmidt, der nach vermasselter Boxenstrategie fast schon beschenkt wurde indem jeder vor ihm liegende Fahrer die Kontrolle über seinen Boliden verlor und er dadurch Plätze gutmachen konnte. Konstantheit zahlte sich für ihn aus. Schmidt, Bencko, Vazzi, Rusch hieß es somit 2 Runden vor schluß. Doch wie bereits erwähnt, war das letzte Kapitel des Klaus Rusch noch nicht geschrieben. Eine erneute kleine Unachtsamkeit, diesmal auf der Zielgerade kostete ihm sein Rennen. Er schlug mit seinem Fahrzeug so hart in die Bande ein, das er sein Rennen nicht mehr beenden konnte. Die wohl größte Überraschung resultierte jedoch aus diesem Vorfall. Black Panther, wie Eingangs erwähnt mit dem Ersatzfahrer Rene Berger und Berti Fuhrmann konnten, nach einen aus ihrer Sicht sicherlich unspektakulären Rennen, die Plätze 4 und 5 verbuchen! Für Carsten König war es sicher ein fast schon verbrauchter Tag, nachdem er seinen McLaren abstellen mußte. Am Ende also Schmidt vor Bencko und Vazzi. Darauf folgten die bereits erwähnten Piloten von Black Panther und auf den Plätzen 6 - 8 reihten sich Joey Nikoleiski, Christian Gerhard und Björn Sprenger ein.
Ein wirklich Spannendes Rennen fand somit zu einem noch spannenderen Finale, mit der Gewissheit das wir noch mehr von allen Teams erwarten können.